Wie berichtet führte die AG Wasser des BUND-OV Ammerbuch am 08.06.2024 im Rahmen des Citizen-Science-Projektes FLOW eine Gewässeruntersuchung am Käsbach in Pfäffingen durch:
Ergebnisse der Gewässeruntersuchung am 08.06.2024 am Käsbach in Pfäffingen
Untersucht wurde ein 100m-Abschnitt des Käsbachs (siehe Kartenausschnitt).
Die Gewässerstruktur nach LAWA-Protokoll (LAWA: Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser) wurde als stark verändert (Klasse 5) bewertet (vgl. Tabelle 3 & 4, S. 4). Gründe dafür sind u.a. folgende: Gewässerverlauf gestreckt, fehlende Tiefenvarianz und geringe Strömungsdiversität, verarmte Uferstruktur, Gewässerrandstreifen z.-T. schmal oder nicht vorhanden sowie die Belastung des Gewässerumfeldes durch befestigte Verkehrswege.
Die standardisierte Makrozoobenthos-Beprobung (Multi-Habitat-Sampling mit Kick-Sampling-Methode) zeigte, dass die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft der wirbellosen Tiere am Probeabschnitt unbefriedigend ist (SPEAR-Index, d.h. relativer Anteil pestizidempfindlicher Arten: Güteklasse 4, vgl. Tabelle 1 & 2, S. 3). Es wurden zwar einige Eintagsfliegenlarven (Ephemeroptera) gefunden, aber insgesamt nur wenige Tiere, die im SPEAR-Index als empfindlich klassifiziert sind: z.B. nur ein Exemplar der Prachtlibellenlarven. Daneben zeugen z.B. das massenhafte Auftreten des Flohkrebses (Gammarus) und die vielen Zuckmückenlarven (Chironomidae), Schlammröhrenwürmer (Tubifex) und Wasserkäfer (Klauenkäfer, Wassertreter und Hakenkäfer) von dem unbefriedigenden Zustand des Käsbachs.
Aufgrund dieser Monitoring-Ergebnisse ist zu hoffen, dass auch an diesem Abschnitt des Käsbachs in Zukunft Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen möglich sein werden.
Die Untersuchung der chemisch-physikalischen Parameter ergab abermals eine erhöhte Belastung des Gewässers mit Nitrat. Weiterlesen