Online-Diskussion Wohnraumsuffizienz, 06.06.2024 17 Uhr

Mittlerweile sollte den Entscheidungsträger*innen in Verwaltung und politischen Gremien bekannt sein, dass man mit teuren,
flächenfressenden Einfamilienhäusern sowie profitorientiertem Wohnungsbau, während gleichzeitig immer mehr Häuser in „alten“ Neubaugebieten leerstehen oder unternutzt sind, das gesellschaftsbelastende Problem des Mangels an bezahlbaren (Miet-) Wohnungen nicht löst. Dafür aber Vereinsamung fördert, Natur- und Naherholungsräume und Böden zerstört, Verkehr erzeugt und das Klima belastet.

Seit den 50er Jahren wächst die Pro-Kopf-Wohnfläche in Deutschland kontinuierlich. Gleichzeitig erleben wir, dass immer mehr Menschen in zu kleinen oder zu großen Wohnungen leben – ein klarer Hinweis darauf, dass unser Wohnraum zunehmend schlecht verteilt ist. Dies wirft die Frage auf: Haben wir genug Wohnraum, der nur ineffizient genutzt wird?
In unserer Online-Diskussion werden wir tiefgehend erörtern, welche Chancen darin liegen, den Wohnungsmarkt stärker bedarfs- und weniger finanzorientiert zu gestalten.

Wir diskutieren mögliche Lösungsansätze und Instrumente wie:

* Die in der Schweiz bei Genossenschaften und kommunalen
Wohnungsunternehmen praktizierte N+1 Regel, die eine Obergrenze für die Zimmeranzahl in Relation zur Haushaltsgröße setzt.
* Eine Wohnraumsteuer, die Wohnflächen z.B. über 50 qm pro Person besteuert.
* Kommunale Dienstleistungen wie Umzugsboni, Beratung, Tauschbörsen etc.

Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, den Wohnraum gerechter zu verteilen und dabei soziale wie ökologische Politikziele zu erreichen.

Expert*innen:

Jonas Lage: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Norbert Elias Center for Transformation Design & Research der Europa-Universität Flensburg. Er forscht an der Schnittstelle von Energiewissenschaften, Transformationswissenschaften und Soziologie.
Franziska Maschek: SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Leipzig-Land. Sie ist ordentliches Mitglied und stellvertretende Sprecherin im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und
Kommunen und engagiert sich in der SPD-Begleitgruppe „Klimaschutz und Transformation“.

Weitere Informationen:

* Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und später auf unserem YouTube-Kanal hochgeladen.
* Es wird eine intensive Publikumsphase geben, in der direkte Fragen an die Politikerin bzw. den Wissenschaftler gestellt werden können.
* Hier können Sie sich kostenfrei zu der Veranstaltung anmelden.

Laden Sie gerne auch Ihre Bekannten zu der Veranstaltung ein.

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