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Flow-Projekt 2024

Liebe Ammerbucherinnen und Ammerbucher,
haben Sie schon einmal an einem Bach einen Flohkrebs hüpfen sehen? Eine Eintagsfliegenlarve sicherlich noch nie.

Flohkrebse gibt es am Käsbach viele, Eintagsfliegenlarven entdeckt man kaum. Diese kleinen Tiere erzählen etwas über die Qualität des Bachwassers.  Flohkrebse sind relativ robust, Eintagsfliegenlarven empfindlicher gegenüber Dünge- und Spritzmitteln.

Auch in diesem Jahr wird sich der BUND Ammerbuch an der bundesweiten FLOW- Gewässeruntersuchung beteiligen, allerdings an einer anderen Stelle des Käsbaches.

Die Untersuchung findet am Samstag, 8. Juni 2024 statt.

Wenn Sie Lust und Zeit haben mitzumachen und einen Einblick in die Welt dieser kleinen Lebewesen erhalten wollen, schreiben Sie uns eine Mail an flow@bund-ammerbuch.de.

Nun geht es in die Feldsaison 2024 und wir sind wieder dabei! Interesse und Lust mitzumachen?

Fließgewässer erforschen, gemeinsam Wissen schaffen und Gewässer schützen,

das hat sich das Projekt FLOW zum Ziel gesetzt. Als sogenanntes Citizen-Science-Projekt lädt es alle Bürger*innen dazu ein, selbst Daten für die Wissenschaft zu sammeln.

Wir freuen uns über reges Interesse und Helfer, die uns bei der Beprobung am 08.06.2024 unterstützen wollen.

Mehr Details folgen in Kürze.

FLOW ist ein Projekt des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ, Leipzig) und des BUND. Das FLOW-Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Eine begleitende Dissertation wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die wissenschaftliche Grundlage für das FLOW-Projekt ist das nationale Kleingewässermonitoring (KgM) des UFZ Leipzig, welches Vergleichsdaten für die FLOW-Beprobungen liefert.

Filmvorführung in Reusten am 20.03.2024

20.03.2024 19:30, Zehntscheuer Reusten
Der BUND Ammerbuch zeigt in Zusammenarbeit mit der Zehntscheuer Reusten den Film „Arten retten – Wie wild kann Deutschland werden?

Es ist bereits Konsens in der Wissenschaft, dass wir am Beginn eines 6. Massenaussterbens stehen!
Diese hochinteressante Natur-Doku aus der Reihe „ARD Wissen“ basiert auf der Abschlusserklärung von rund 200 Staaten beim UN-Weltnaturgipfel in Montreal im Dezember 2022. Danach sollen mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz gestellt werden, um dem weltweiten Artensterben zu begegnen. Die Artenkrise ist mindestens so bedrohlich wie die Klimakrise, sagen viele Forscher.
Auch Deutschland befindet sich in einer dramatischen Biodiversitäts-Krise: Feldhamster, Ringelnatter, Rebhuhn – viele prominente und einst weitverbreitete Arten stehen auf der Roten Liste. Doch was bedeutet das für uns?
Und wie viel Wildnis ist in diesem dicht besiedelten Land möglich?
Der Film zeigt: es gibt noch Hoffnung!

Auf den Spuren der Biber

BUND OV Ammerbuch / B. Hennig-Christ

Am 2. März 2024 fand bei herrlichem Wetter die diesjährige Biberführung statt.  Zwanzig Kinder und Erwachsene trafen sich mit dem ehrenamtlichen Biberbeauftragten des Landkreises Tübingen Herrn Zader.  Es gab tatsächlich einen echten Biber, den man genau betrachten und streicheln konnte, er war ausgestopft. Herr Zader erzählte vom Leben der Biber und erklärte die perfekte körperliche Anpassung des Bibers an ein Leben im Wasser. Der Biberbeauftragte konnte seine eigene Begeisterung für diesen großen Flussbaumeister und dessen Nutzen für das Ökosystem Bach seinen Zuhörer*innen anschaulich näherbringen. Auf der Wanderung entlang der Ammer zwischen Altingen und Reusten konnte man die Arbeit der Biber deutlich sehen – angenagte Bäume, Holzschnitzel am Boden, Biberrutschen und einen Biberbau. Biber sind Vegetarier und die größten Nagetiere, die wir in Deutschland (wieder) haben. Sie leben von Gras, Kräutern und Stauden, ab und zu stibitzen sie auch Feldfrüchte, wenn der Weg nicht zu weit ist. Im Winter weichen sie notgedrungen auf die nahrhafte Rinde von dünneren Ästen aus, die abgenagt auch als Baumaterial verwendet werden. Dazu fällen sie auch Bäume. Herr Zader ist überzeugt, dass Biber keine Gefahr für unseren Baumbestand sind, da sie nie zu viel abholzen und die meisten Ufergehölze rasch wieder austreiben. Biber gehören zu den streng geschützten Tieren.

SWT-Umweltpreis 2023 – 5. Jurypreis für die AG Wasser

Groß war die Freude, als wir am 06. Dezember von den Stadtwerken Tübingen zur Preisverleihung des Umweltpreises nach Tübingen ins LTT eingeladen wurden und dort den 5. Jurypreis mit 1500 € entgegen nehmen durften!

Im Rahmen des bundesweiten FLOW-Projektes hatte unsere AG Wasser einen Abschnitt des Käsbachs bei Entringen beim Ortsausgang in Richtung Pfäffingen untersucht. Bei unserer Untersuchung wurden wir von vielen freiwilligen Helfern unterstützt. Untersucht haben wir die Gewässerstruktur, den chemisch-physikalischem Zustand und die Lebensgemeinschaft der Kleinlebewesen. Die Daten ergaben, dass der Käsbach in diesem beprobten Abschnitt nur in einem mäßig guten Zustand ist.

Daher wollen wir weiterhin Untersuchungen durchführen und auch Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes des Käsbachs entwickeln. Um dies zu ermöglichen, haben wir uns beim Umweltpreis der SWT beworben. Das Preisgeld werden wir für Geräte und Material für unsere Untersuchungen sowie für Aktionen und zur Öffentlichkeits- und Jugendarbeit verwenden.

SWT-Umweltpreis

Nach erfolgreicher Teilnahme am bundesweiten Flow-Projekt hat sich die Arbeitsgruppe dazu entschlossen, weitere Untersuchungen rund ums Wasser durchzuführen. Das erste Projekt soll am Käsbach stattfinden. Wir wollen regelmäßig mit Beteiligung der Ammerbucher Bürgerinnen und Bürger Daten zum Zustand des Käsbachs erheben und die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren. Dadurch wollen wir aufzeigen, wie notwendig der Schutz des Käsbachs und anderer Kleingewässer in Ammerbuch ist. Das Interesse am Thema Gewässerschutz soll durch Aktionen vor Ort, besonders für Kinder und Jugendliche, gefördert werden (z.B. am Nachhaltigkeitstag am 15.10. in Entringen). Dabei gibt es z.B. die Gelegenheit, mehr über die Lebensgemeinschaft der Kleintiere im Bach zu lernen. Mit Hilfe der erhobenen Daten sollen Maßnahmen entwickelt werden, die geeignet sind, den Zustand des Käsbachs zu verbessern.

Damit die Kleinlebewesen des Käsbachs untersucht werden können, soll ein geeignetes Binokular, ein Kolonnensieb und weiteres Material angeschafft werden. Für die Öffentlichkeitsarbeit und die Aktionen möchten wir Informationsmaterial bereitstellen (Poster, Flyer etc.). Es fallen Kosten an für Veranstaltungen und Fortbildungen. Dazu wollen wir die Fördergelder einsetzen.

Nachhaltige Nutzung der Ammerbucher Landschaft

Am Mittwoch, 20. September 2023 um 19 Uhr findet in der Zehntscheuer Reusten eine Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltige Nutzung der Ammerbucher Landschaft“ statt.

Themen sind

  • Regionale Vermarktung
  • Bodenbearbeitung im Klimawandel

drei Fachleute diskutieren:
Jochen Eissler (stv. Vorsitzender KBV Tübingen, Breitenholz)
Christian Engelhardt (Tennentaler Gemeinschaften e.V., Deckenpfronn)
Kolja Schümann (Vielfalt e.V., Mössingen)

Dabei sind Fragen und Anregungen aus dem Publikum
erwünscht.
Der Eintritt ist frei.
Veranstalter: BUND Ammerbuch

Mähen mit der Sense

Auch in diesem Jahr führt der BUND – Ortsverband Ammerbuch wieder einen Sensenkurs durch. Am Samstag, den 1. Juli, erklären Manuel Haus und Sybille Hartmann von 7 Uhr bis ca. 13 Uhr den richtigen Umgang mit der Sense und versuchen anschließend, das Dengeln zu vermitteln. Die Kursgebühr von 45 EU (BUND – Mitglieder 20 EU), in der  Getränke und Vesper enthalten sind, ist vor Ort zu entrichten.  Anmeldungen sind bis zum 25.6. möglich an sensenkurs@bund-ammerbuch.de

Weitere Informationen wie Wegbeschreibung erhalten Sie nach der Anmeldung.

Offene naturnahe Gärten in Ammerbuch

Auch in diesem Jahr werden sich wieder einige naturnahe Gärten in Ammerbuch für interessierte Besucher und Besucherinnen öffnen:

Am 11. Juni  in Entringen, Ringstr. 2, bei Elsbeth Schneider-Schöner,

am 18. Juni in Poltringen, Engelstr. 18, bei Familie Kiepenheuer,

am 25. Juni in Entringen, Obere Straße 34/2, bei Familie Bleicher.

Besuchszeit ist von 11 Uhr bis 17 Uhr.

Gewässeruntersuchung am Käsbach

Das angekündigte FLOW-Projekt zur Untersuchung kleiner Gewässer und Bäche fand am Samstag, 10. Juni 2023 statt.

Untersucht wurde der Käsbach auf einer Strecke von 100 Metern zwischen Entringen und Pfäffingen.

Die Untersuchung bestand aus drei Teilen

  • Teil 1 war die Beschreibung der Gewässerstruktur, d.h. der äußeren Erscheinung des Baches:
    Talform, Laufentwicklung z.B. Laufkrümmung und Begradigungen, Einbauten, Erosion,
    Strömung, Tiefe des Wassers, Material am Gewässergrund, Profil des Bachbettes, Bewuchs am Bachufer

Diesen Teil haben wir bereits vor mehreren Wochen durchgeführt, bevor Brennnesseln und andere Gewächse am Ufer die Sicht behinderten.

Ausgerüstet mit Pavillons, Sonnenschirmen, Bänken, Tischen, Eimern, Gießkannen, Sieben, einem Kescher, Lupen und Binokularen trafen sich am Samstag 22 Interessierte, um Genaueres über den Käsbach zu erfahren.

  • Teil 2 der Untersuchung bestand aus einer chemischen Analyse des Wassers.

Hier wurde die Wassertemperatur, der Sauerstoffgehalt, pH-Wert und die jeweiligen Anteile von Ammonium, Nitrit, Nitrat und Phosphat im Wasser bestimmt.

  • Teil 3 beschäftigte sich mit den im Wasser lebenden Tieren. Dazu mussten diese zunächst mit einem Kescher an 20 Stellen aus dem Bach geholt werden, meist vermischt mit Schlamm, Blättern, Holz etc. Daher wurden die Kescherproben mit viel Wasser über einem Kolonnensieb gespült(4 Siebe übereinander mit unterschiedlichem Feinheitsgrad). In großen Schalen konnte dann der Inhalt der Siebe in Augenschein genommen und bestimmt werden. Dabei halfen Lupen und Binokulare, da manche der Tiere sehr klein sind.

Gefunden wurden unzählige  Flohkrebse, die eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffen haben, aber auch relativ viele Köcherfliegenlarven, Hakenkäfer und ihre Larven, einige wenige Libellenlarven, sowie Wasserschnecken, im Wasser lebende Würmer, Schwimmkäfer und „Wassertreter“.(ebenfalls im Wasser lebende Käfer).

Larven von Eintagsfliegen, Schlammfliegen und Steinfliegen, die empfindlich auf Schadstoffe  im Wasser reagieren, gab es nur vereinzelt, von letzteren gar keine.

Diese Tatsache und die Ergebnisse der chemischen Analyse (erhöhte  Nitrat- und Phosphatwerte) deuten darauf hin, dass die Qualität des Käsbachwassers eher als mäßig einzustufen ist.

Das endgültige Ergebnis erfahren wir erst nach der Auswertung durch die Organisatoren des FLOW-Projektes (Helmholtz-Zentrum, Deutsches Zentrum für integrative  Biodiversitätsforschung, BUND).