Hardtwaldspaziergang am 14. 6. 2024

Am Freitag, den 14. 6. 24 führte der Revierleiter Johannes Scheit eine Gruppe von 18 interessierten Bürgern durch den Hardtwald, begleitet von Herrn Hörnig, Abteilungsleiter Forst im LRA Tübingen.

Beim Gang durch das Gelände abseits der breiten Wege erfuhren wir, wie das Konzept der Bewirtschaftung dieses als „Schonwald“ eingestuften besonders artenreichen Waldes aussieht: Nicht nur die ökonomische Nutzung  steht im Vordergrund, vielmehr geht es um den Erhalt und die Pflege des vielfältigen Laubbaumbestandes. Besonders die Eichen geben dem Hardtwald sein Gepräge. Es gibt viele stattliche alte Exemplare, aber auch gelegentlich manche mit toten Ästen, Höhlen und geschädigter Rinde. Sie werden von den Förstern als  „Habitatbäume“ stehen gelassen, da sie Lebensraum für die verschiedensten Tierarten sind. Auch Rot- und Weißbuchen, Kirschen, Elsbeeren u.a. werden erhalten und neu gepflanzt. Leider sind wie überall die Eschen vom Eschentriebsterben bedroht und müssen regelmäßig kontrolliert und gefällt werden. Daher entstehen an verschiedenen Stellen vor  Wildverbiss geschützte Schonungen, in denen Neupflanzungen und der gemischte Neuaufwuchs den Wald verjüngen soll.

Am Boden liegendes totes Holz wird nicht mehr wie früher sofort entfernt, sondern bleibt als Lebensraum für zahlreiche Lebewesen und Nährstofflieferant

für den Boden liegen. Der tonige Untergrund des Geländes begünstigt das Entstehen von kleineren und größeren Tümpeln, die z.T. auch vom Revierleiter künstlich angelegt werden. Hier können sich Amphibien ansiedeln wie z.B. der Laubfrosch, der Kamm-Molch oder die Gelbbauchunke – die wir zu unserer Freude auch gezeigt bekamen. Den Libellen bieten diese Tümpel jahrelangen Lebensraum für ihre  Larven, ebenso wie die tiefen Furchen der Rückewege, die sich mit Wasser füllen.

Die Veränderungen durch den Klimawandel stellen den Wald und damit auch den Förster vor neue, unerwartete Probleme. Welche Bäume werden  sich in der Zukunft bewähren?  Bäume brauchen für ihr Wachstum sehr viel Zeit, in deren Verlauf man ihre Entwicklung sorgfältig beobachten muss. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe für den Förster.

Wir danken Herrn Scheit sehr herzlich für diese interessante und informative Führung, die uns wieder einmal den besonderen Charakter unseres Hardtwaldes  erlebbar gemacht hat!