Gewässeruntersuchung am Käsbach

Das angekündigte FLOW-Projekt zur Untersuchung kleiner Gewässer und Bäche fand am Samstag, 10. Juni 2023 statt.

Untersucht wurde der Käsbach auf einer Strecke von 100 Metern zwischen Entringen und Pfäffingen.

Die Untersuchung bestand aus drei Teilen

  • Teil 1 war die Beschreibung der Gewässerstruktur, d.h. der äußeren Erscheinung des Baches:
    Talform, Laufentwicklung z.B. Laufkrümmung und Begradigungen, Einbauten, Erosion,
    Strömung, Tiefe des Wassers, Material am Gewässergrund, Profil des Bachbettes, Bewuchs am Bachufer

Diesen Teil haben wir bereits vor mehreren Wochen durchgeführt, bevor Brennnesseln und andere Gewächse am Ufer die Sicht behinderten.

Ausgerüstet mit Pavillons, Sonnenschirmen, Bänken, Tischen, Eimern, Gießkannen, Sieben, einem Kescher, Lupen und Binokularen trafen sich am Samstag 22 Interessierte, um Genaueres über den Käsbach zu erfahren.

  • Teil 2 der Untersuchung bestand aus einer chemischen Analyse des Wassers.

Hier wurde die Wassertemperatur, der Sauerstoffgehalt, pH-Wert und die jeweiligen Anteile von Ammonium, Nitrit, Nitrat und Phosphat im Wasser bestimmt.

  • Teil 3 beschäftigte sich mit den im Wasser lebenden Tieren. Dazu mussten diese zunächst mit einem Kescher an 20 Stellen aus dem Bach geholt werden, meist vermischt mit Schlamm, Blättern, Holz etc. Daher wurden die Kescherproben mit viel Wasser über einem Kolonnensieb gespült(4 Siebe übereinander mit unterschiedlichem Feinheitsgrad). In großen Schalen konnte dann der Inhalt der Siebe in Augenschein genommen und bestimmt werden. Dabei halfen Lupen und Binokulare, da manche der Tiere sehr klein sind.

Gefunden wurden unzählige  Flohkrebse, die eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffen haben, aber auch relativ viele Köcherfliegenlarven, Hakenkäfer und ihre Larven, einige wenige Libellenlarven, sowie Wasserschnecken, im Wasser lebende Würmer, Schwimmkäfer und „Wassertreter“.(ebenfalls im Wasser lebende Käfer).

Larven von Eintagsfliegen, Schlammfliegen und Steinfliegen, die empfindlich auf Schadstoffe  im Wasser reagieren, gab es nur vereinzelt, von letzteren gar keine.

Diese Tatsache und die Ergebnisse der chemischen Analyse (erhöhte  Nitrat- und Phosphatwerte) deuten darauf hin, dass die Qualität des Käsbachwassers eher als mäßig einzustufen ist.

Das endgültige Ergebnis erfahren wir erst nach der Auswertung durch die Organisatoren des FLOW-Projektes (Helmholtz-Zentrum, Deutsches Zentrum für integrative  Biodiversitätsforschung, BUND).