Ralf Reuschling, Gartenbaumeister und Baumexperte der Gemeinde Ammerbuch, führte am 7. März 2025 15 Interessierte in den Obstbaumschnitt ein. Angereichert mit viel Anschauungsmaterial zeigte er auf, weshalb ein junger Baum einen anderen Schnitt benötigt als ein erwachsener. Es ging ihm nicht um den „wahren “ Baumschnitt, sondern um die ökologischen Zusammenhänge, die je nach Baum, Standort und Besitzer eine Bandbreite an Möglichkeiten zulassen und aufgrund der vielen Fragen, die sich dadurch ergaben, bot er eine Fortsetzung an: am Samstag, den 24. Mai 2025 wird Herr Reuschling den sogenannten „Juniriss“ zeigen. Die entsprechenden Details gibt der BUND zeitnah bekannt.
Am 10. und am 17. Februar 2025 staunten die Spaziergänger nicht schlecht, die am Käsbach zwischen Entringen und Breitenholz unterwegs waren.
22 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Ammerbuch, sowie ihre Lehrer/innen arbeiteten mit Sägen, Astscheren, Gartenscheren, Rechen und Kübeln an verschiedenen Stellen des Baches. Sie mühten sich, die zum Teil 6 bis 7 Meter langen Brombeerranken zu entfernen, die den Bach an manchen Stellen komplett überwucherten. Auch ein paar Zwetschgenbäume, die sich entlang des Ufers angesiedelt hatten, wurden abgesägt.
Dies war ein gemeinsamer Arbeitseinsatz der Klasse 9 mit der AG Wasser des BUND Ammerbuch.
Die AG Wasser führte in den letzten zwei Jahren zwei Gewässeruntersuchungen an verschiedenen Stellen durch (FLOW-Projekt). Das Resultat war ernüchternd: Der Zustand des Käsbachs hinsichtlich der chemischen Qualität des Wassers, der Gewässerstruktur und des Uferbewuchses sowie der Art und Häufigkeit der dort lebenden Kleinlebewesen, bewegt sich zwischen mäßig und ungenügend.
Daher haben wir eine Bachpatenschaft für einen Abschnitt zwischen Hungerbrunnen und Entringen übernommen. Ziel ist es, das Gewässer und die Uferbepflanzung nach ökologischen Gesichtspunkten zu pflegen, zu erhalten, zu reinigen und den ökologischen Zustand des Baches zu verbessern.
Die Gemeinschaftsschule zeigte Interesse an diesem Vorhaben und so konnten wir vor Beginn der Vegetationsperiode zwei gemeinsame Arbeitseinsätze durchführen. Trotz Anstrengung und stacheligen Brombeeren hatten wir auch Spaß an der Arbeit. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Schülern und Schülerinnen und ihrer Lehrerin, ihrem Lehrer für die Unterstützung und sind gespannt, ob sich dieses Projekt mit der Schule im neuen Schuljahr fortsetzen lässt.
Am Samstag, 15.03.2025 fand die diesjährige Biberführung statt. Dieses Mal nicht an der Ammer, sondern am Käsbach, wo sich in letzter Zeit ein Biberpaar niedergelassen hat.
12 Kinder und ihre Eltern trafen sich beim Kinderhaus Alemannenweg mit Herrn Zader, dem Biberberater des Landkreises Tübingen.
Da die Wahrscheinlichkeit, einen Biber zu dieser Tageszeit zu sehen, gering ist, hatte Herr Zader sein ausgestopftes Exemplar mitgebracht, das die Kinder gefahrlos streicheln und bewundern konnten. Außerdem beeindruckte das wichtigste Werkzeug des Bibers, seine Zähne, die ständig nachwachsen und an der Vorderseite Eiseneinlagerungen haben, weshalb sie hier orange gefärbt sind.
An der ersten Hälfte des Käsbachs, südlich von Entringen, gab es noch keine Biberspuren zu erkennen. Das Revier der Biber beginnt mit dem zweiten Teil. Zunächst entdeckten die Kinder kleine abgenagte Weidenstämme, schließlich dickere Bäume, die bereits gefällt waren oder stark angenagt. Auf der Erde lagen die Holzspäne, die manche Kinder als Souvenir in die Tasche steckten.
Es gab Biberrutschen zu sehen und Wege der Biber zu den Obstbäumen auf der Wiese. Auch versteckte Fressplätze konnte man erkennen. Schließlich erreichte die Gruppe die Stelle des zerstörten Biberdamms, von dem nur noch die abgeräumten Zweige, Schilf und Erde am Ufer zu sehen sind.
Um 12 Uhr waren Kinder und Eltern wieder auf dem Parkplatz beim Kinderhaus und freuten sich auf ein warmes Plätzchen.
Wir haben eine Bachpatenschaft für einen Teil des Käsbachs übernommen. Ziel ist, das Gewässer und die Uferbepflanzung zu pflegen und den ökologischen Zustand des Käsbachs zu verbessern. Nach der Entfernung der alles überwuchernden Brombeeren am ersten Abschnitt oberhalb von Entringen am Hungerbrunnen kann man den Käsbach in seinem Bachlauf jetzt wiederentdecken.
Bei schönstem Herbstwetter fand am 9.11.2024 unsere Informationsveranstaltung zum Thema „Alte Streuobstwiesen erhalten – Misteln: Habitat + Parasit“ in Breitenholz statt. Auf humorvolle Art erläuterte der Streuobstwiesen-Experte Frank Huber vom Verein VEbTiL den ungefähr 25 interessierten Teilnehmenden, wie Misteln wachsen, sich ausbreiten und welche Tiere ausschließlich auf Misteln angewiesen sind. An den zahlreichen Bäumen mit Misteln entlang der Neuen Steige konnte der Referent einleuchtend erklären, welche Maßnahmen jeweils geeignet wären, um die negativen Auswirkungen der Misteln auf die Bäume zu reduzieren und dadurch die Vitalität der Bäume zu erhalten. Herr Huber erläuterte, dass eine unvollständige Entfernung der Misteln oft baumschonender ist, weil einen zu radikalen Schnitt so mancher Baum nicht überleben würde. So blieben auch wertvolle Habitatbäume erhalten, deren Misteln als Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Tiere dienen. Um die Streuobstwiesen zu erhalten, ist ein regelmäßiger Pflegeschnitt der Bäume, die Nachpflanzung von Hochstämmen und das Mähen samt Abräumen des Mähguts oder Abweiden der Fläche erforderlich. Dadurch lässt sich die Vitalität des Baumbestandes fördern, der dann ein paar Misteln problemlos verkraften kann.
Wie berichtet führte die AG Wasser des BUND-OV Ammerbuch am 08.06.2024 im Rahmen des Citizen-Science-Projektes FLOW eine Gewässeruntersuchung am Käsbach in Pfäffingen durch:
Ergebnisse der Gewässeruntersuchung am 08.06.2024am Käsbach in Pfäffingen
Untersucht wurde ein 100m-Abschnitt des Käsbachs (siehe Kartenausschnitt).
Die Gewässerstruktur nach LAWA-Protokoll (LAWA: Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser) wurde als stark verändert (Klasse 5) bewertet (vgl. Tabelle 3 & 4, S. 4). Gründe dafür sind u.a. folgende: Gewässerverlauf gestreckt, fehlende Tiefenvarianz und geringe Strömungsdiversität, verarmte Uferstruktur, Gewässerrandstreifen z.-T. schmal oder nicht vorhanden sowie die Belastung des Gewässerumfeldes durch befestigte Verkehrswege.
Die standardisierte Makrozoobenthos-Beprobung (Multi-Habitat-Sampling mit Kick-Sampling-Methode) zeigte, dass die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft der wirbellosen Tiere am Probeabschnitt unbefriedigend ist (SPEAR-Index, d.h. relativer Anteil pestizidempfindlicher Arten: Güteklasse4, vgl. Tabelle 1 & 2, S. 3). Es wurden zwar einige Eintagsfliegenlarven (Ephemeroptera) gefunden, aber insgesamt nur wenige Tiere, die im SPEAR-Index als empfindlich klassifiziert sind: z.B. nur ein Exemplar der Prachtlibellenlarven. Daneben zeugen z.B. das massenhafte Auftreten des Flohkrebses (Gammarus) und die vielen Zuckmückenlarven (Chironomidae), Schlammröhrenwürmer (Tubifex) und Wasserkäfer (Klauenkäfer, Wassertreter und Hakenkäfer) von dem unbefriedigenden Zustand des Käsbachs.
Aufgrund dieser Monitoring-Ergebnisse ist zu hoffen, dass auch an diesem Abschnitt des Käsbachs in Zukunft Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen möglich sein werden.
Die Untersuchung der chemisch-physikalischen Parameter ergab abermals eine erhöhte Belastung des Gewässers mit Nitrat.
Allgemeine Zusammenfassung
Anmerkungen zur Gewässerbeprobung
In den Tagen vor der Beprobung gab es anhaltende, starke Niederschläge.
Indizes
Gewässerstrukturgüte Index: 6.07 Klasse: 5, stark verändert
Name des Bachs: Käsbach Standort der Beprobung siehe hier Datum der Beprobung: 08.06.2024
I.) Makrozoobenthos-Beprobung
SPEAR-Index 0,22
Güteklasse 4
Tabelle 1: SPEAR-Index (5 Güteklassen nach Wasserrahmenrichtlinie, rechts: normierte Indexspannen)
1
sehr gut
> 0,8
2
gut
> 0,6-0,8
3
mäßig
> 0,4-06
4
unbefriedigend
> 0,2-0,4
5
schlecht
≤ 0,2
Tabelle 2: Taxaliste Makrozoobenthos-Beprobung
II.) Gewässerstruktur nach LAWA-Protokoll:
Gesamt-Indexwert 6.07 Güteklasse 5
Tabelle 3: Indexwerte für Subkategorien:
Subkategorie
Index-Wert
Güteklasse
1. Gewässerverlauf
6.67
5
2. Längsprofil
6
5
3. Querprofil
5
4
4. Sohlenstruktur
5.5
4
5. Uferstruktur
7
5
6. Gewässerumfeld
6.25
5
Tabelle 4: Ökologische Güteklassen nach Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)
Güteklasse
Beschreibung
1 „sehr gut“
Naturnaher, strukturreicher Zustand, es gibt keine erkennbare negative Einflussnahme auf das Ökosystem und die Lebensgemeinschaft, große Vielfalt an wirbellosen Tieren vorhanden
2 „gut“
Nahezu naturnaher Zustand, Ökosystem und Lebensgemeinschaft weichen nur geringfügig vom Referenzzustand ab (z.B. durch stellenweise erkennbare bauliche Eingriffe ins Gewässer), viele verschiedene wirbellose Tiere vorhanden
3 „mäßig“
Deutliche Beeinträchtigung des Ökosystems und der Lebensgemeinschaften durch bauliche Maßnahmen oder Schadstoffeinträge, Vielfalt wirbelloser Tiere begrenzt
4 „unbefriedigend“
Eher naturferner Zustand, stark beeinträchtigtes Ökosystem, nur wenige Arten wirbelloser Tiere auffindbar
5 „schlecht“
Naturferner Zustand, sehr stark beeinflusst von baulichen Eingriffen bzw. Schadstoffeinträgen, sehr wenige Arten wirbelloser Tiere vorhanden
Der BUND-OV-Ammerbuch veranstaltete am 23. Okt. 2024 wieder einen sehr interessanten Vortrag mit anschließender Diskussion.
Dr. Cornelie Jäger, aktives Mitglied im BUND OV Ammerbuch stellte ihr neues Buch VEGANE IRRTÜMER in der gut besuchten Zehntscheuer Entringen vor.
Die Leitfrage war, brauchen wir Tiere für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, Ernährung und den Erhalt der Biodiversität?
Der aktuelle Veganismus fordert, jegliches Tierleid zu verhindern, und setzt somit auf die Abschaffung von Tierhaltung.
Dr. C. Jäger zeigte auf, welche Chancen vergeben würden, wenn die Tierhaltung in der Landwirtschaft beendet würde. Sie argumentierte überzeugend, dass Nutztiere – vorausgesetzt, dass dabei das Tierwohl, die Kohlenstoffspeicherung und der Natur- und Umweltschutz berücksichtigt werden – sogar eine entscheidende Rolle zukommt. Dies gilt besonders für Wiederkäuer, die Gras in hochwertige Lebensmittel (Milch, Fleisch etc.) und wertvollen Dung umwandeln können. Wichtig sei außerdem, so die Referentin, dass die Tierhaltung auf Flächen und in Regionen stattfindet, wo sie nicht in Konkurrenz zur Erzeugung von pflanzlichen Lebensmitteln steht.
Dr. C. Jäger lieferte Lösungsvorschläge und Anregungen, wie sich die wachsende Weltbevölkerung, ohne Massentierhaltung und ohne ihre Lebensgrundlagen zu zerstören, sicher und gesund ernähren kann. Die Referentin untermauerte ihre Argumente mit zahlreichen Daten und Fakten.
Im Anschluss hatten alle Anwesenden die Möglichkeit zu Fragen und zur Diskussion, wovon kräftig Gebrauch gemacht wurde. Folgerichtig endete dieser inspirierende Abend mit einem lebendigen, hochinteressanten Meinungsaustausch.
Fazit: Das war ein „Studium Generale“ in der Ammerbucher Zehntscheuer, initiiert vom BUND-OV-Ammerbuch!
habt Ihr Lust, im Schönbuch die Natur zu erkunden?
Wollt Ihr mit Anderen Spiele im Wald ausprobieren?
Reizt es Euch, ein Feuer an der Grillstelle zu machen?
Wollt Ihr Eure mitgebrachten Leckereien grillen?
DANN HABEN WIR EIN TOLLES ANGEBOT FÜR EUCH:
Rainer Wolf, ein ausgebildeter Klimabotschafter und Schönbuch-Naturführer, wird mit euch Kindern (6 bis 12 Jahre, auch jünger oder älter) spannende Dinge im Schönbuch erkunden.
Am Samstag, 14.September, 2024 von 9:30 Uhr bis ca. 12:30 Uhr Entringen, Schönbuchrand Parkplatz „Am Saurucken“ beim Startpunkt zum Wildschweingehege
Was müsst Ihr mitbringen?
Kleidung, mit der Ihr durch den Wald sausen könnt
Getränk
Essen zum Grillen nach Eurem Wunsch (und wenn vorhanden ein Grillstab)
Gute Laune und eine dicke Portion Neugier
Dürfen Eltern oder Großeltern mitkommen? – Ja, gerne. Aber sie dürfen nicht bei allem mitmachen, weil es ja ein Programm für Kinder ist.
Die Römerlinde an der Schönbuchstraße in Altingen ist gefährdet.
Im Zufahrtsbereich des neuen Rettungszentrums soll bei der Römerlinde die Straße verbreitert werden. Dabei ist eine Beschädigung der Wurzeln kaum zu vermeiden. Der Baum würde geschwächt und damit anfällig für Schadinsekten wie z. B. den Lindenprachtkäfer. Dieser befällt bevorzugt geschwächte Linden und wird mit der Klimaerwärmung deutlich aktiver, insbesondere im Siedlungsbereich. Droht Astbruch, wird die Linde für die Verwaltung zu einem Sicherheitsrisiko und der Baum wird mit Verweis auf die Verkehrssicherungspflicht entfernt.
Für Bäume im Baustellenbereich gibt es jedoch einzuhaltende Schutzmaßnahmen. So verweisen auch wir auf die DIN 18920, die Bestandteil von Ausschreibung und Auftragsvergabe sein sollte. Auch die Bestellung eines Baumwartes für die Ausschachtarbeiten dürfte unseres Erachtens der Sache dienen.
Wie berichtet führte die AG Wasser des BUND-OV Ammerbuch am 08.06.2024 im Rahmen des Citizen-Science-Projektes FLOW eine Gewässeruntersuchung am Käsbach in Pfäffingen durch:
Ergebnisse der Gewässeruntersuchung am 08.06.2024am Käsbach in Pfäffingen
Untersucht wurde ein 100m-Abschnitt des Käsbachs (siehe Kartenausschnitt).
Die Gewässerstruktur nach LAWA-Protokoll (LAWA: Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser) wurde als stark verändert (Klasse 5) bewertet (vgl. Tabelle 3 & 4, S. 4). Gründe dafür sind u.a. folgende: Gewässerverlauf gestreckt, fehlende Tiefenvarianz und geringe Strömungsdiversität, verarmte Uferstruktur, Gewässerrandstreifen z.-T. schmal oder nicht vorhanden sowie die Belastung des Gewässerumfeldes durch befestigte Verkehrswege.
Die standardisierte Makrozoobenthos-Beprobung (Multi-Habitat-Sampling mit Kick-Sampling-Methode) zeigte, dass die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft der wirbellosen Tiere am Probeabschnitt unbefriedigend ist (SPEAR-Index, d.h. relativer Anteil pestizidempfindlicher Arten: Güteklasse4, vgl. Tabelle 1 & 2, S. 3). Es wurden zwar einige Eintagsfliegenlarven (Ephemeroptera) gefunden, aber insgesamt nur wenige Tiere, die im SPEAR-Index als empfindlich klassifiziert sind: z.B. nur ein Exemplar der Prachtlibellenlarven. Daneben zeugen z.B. das massenhafte Auftreten des Flohkrebses (Gammarus) und die vielen Zuckmückenlarven (Chironomidae), Schlammröhrenwürmer (Tubifex) und Wasserkäfer (Klauenkäfer, Wassertreter und Hakenkäfer) von dem unbefriedigenden Zustand des Käsbachs.
Aufgrund dieser Monitoring-Ergebnisse ist zu hoffen, dass auch an diesem Abschnitt des Käsbachs in Zukunft Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen möglich sein werden.
Die Untersuchung der chemisch-physikalischen Parameter ergab abermals eine erhöhte Belastung des Gewässers mit Nitrat. Weiterlesen
Am Freitag, den 14. 6. 24 führte der Revierleiter Johannes Scheit eine Gruppe von 18 interessierten Bürgern durch den Hardtwald, begleitet von Herrn Hörnig, Abteilungsleiter Forst im LRA Tübingen.
Beim Gang durch das Gelände abseits der breiten Wege erfuhren wir, wie das Konzept der Bewirtschaftung dieses als „Schonwald“ eingestuften besonders artenreichen Waldes aussieht: Nicht nur die ökonomische Nutzung steht im Vordergrund, vielmehr geht es um den Erhalt und die Pflege des vielfältigen Laubbaumbestandes. Besonders die Eichen geben dem Hardtwald sein Gepräge. Es gibt viele stattliche alte Exemplare, aber auch gelegentlich manche mit toten Ästen, Höhlen und geschädigter Rinde. Sie werden von den Förstern als „Habitatbäume“ stehen gelassen, da sie Lebensraum für die verschiedensten Tierarten sind. Auch Rot- und Weißbuchen, Kirschen, Elsbeeren u.a. werden erhalten und neu gepflanzt. Leider sind wie überall die Eschen vom Eschentriebsterben bedroht und müssen regelmäßig kontrolliert und gefällt werden. Daher entstehen an verschiedenen Stellen vor Wildverbiss geschützte Schonungen, in denen Neupflanzungen und der gemischte Neuaufwuchs den Wald verjüngen soll.
Am Boden liegendes totes Holz wird nicht mehr wie früher sofort entfernt, sondern bleibt als Lebensraum für zahlreiche Lebewesen und Nährstofflieferant
für den Boden liegen. Der tonige Untergrund des Geländes begünstigt das Entstehen von kleineren und größeren Tümpeln, die z.T. auch vom Revierleiter künstlich angelegt werden. Hier können sich Amphibien ansiedeln wie z.B. der Laubfrosch, der Kamm-Molch oder die Gelbbauchunke – die wir zu unserer Freude auch gezeigt bekamen. Den Libellen bieten diese Tümpel jahrelangen Lebensraum für ihre Larven, ebenso wie die tiefen Furchen der Rückewege, die sich mit Wasser füllen.
Die Veränderungen durch den Klimawandel stellen den Wald und damit auch den Förster vor neue, unerwartete Probleme. Welche Bäume werden sich in der Zukunft bewähren? Bäume brauchen für ihr Wachstum sehr viel Zeit, in deren Verlauf man ihre Entwicklung sorgfältig beobachten muss. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe für den Förster.
Wir danken Herrn Scheit sehr herzlich für diese interessante und informative Führung, die uns wieder einmal den besonderen Charakter unseres Hardtwaldes erlebbar gemacht hat!
Die evangelische Kirchengemeinde Entringen hat den Fledermausexperten Prof. Dr. Ewald Müller eingeladen zu einem Vortrag über die im Schönbuch lebenden Fledermausarten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den im Dach der Michaelskirche lebenden großen Mausohren, die dort alljährlich ihre Kinderstube einrichten.
Eventuell kann man die ausfliegenden Fledermäuse sehen und hören. Außerdem können lebende Fledermäuse (Dauerpfleglinge) betrachtet werden.
Die Veranstaltung findet am 07.06. 2024 von 20 bis 23 Uhr in der Michaelskirche in Entringen statt.
Die Veranstaltung ist kostenlos, Spenden für den Fledermausschutz sind herzlich willkommen.
Die Mitglieder des BUND Ammerbuch möchten diese Veranstaltung über die außerordentlich spannenden Tiere gerne unterstützen und freuen sich über Ihre Teilnahme. Auch Kinder ab 8 Jahren sind herzlich willkommen.
Mittlerweile sollte den Entscheidungsträger*innen in Verwaltung und politischen Gremien bekannt sein, dass man mit teuren, flächenfressenden Einfamilienhäusern sowie profitorientiertem Wohnungsbau, während gleichzeitig immer mehr Häuser in „alten“ Neubaugebieten leerstehen oder unternutzt sind, das gesellschaftsbelastende Problem des Mangels an bezahlbaren (Miet-) Wohnungen nicht löst. Dafür aber Vereinsamung fördert, Natur- und Naherholungsräume und Böden zerstört, Verkehr erzeugt und das Klima belastet.
Seit den 50er Jahren wächst die Pro-Kopf-Wohnfläche in Deutschland kontinuierlich. Gleichzeitig erleben wir, dass immer mehr Menschen in zu kleinen oder zu großen Wohnungen leben – ein klarer Hinweis darauf, dass unser Wohnraum zunehmend schlecht verteilt ist. Dies wirft die Frage auf: Haben wir genug Wohnraum, der nur ineffizient genutzt wird? In unserer Online-Diskussion werden wir tiefgehend erörtern, welche Chancen darin liegen, den Wohnungsmarkt stärker bedarfs- und weniger finanzorientiert zu gestalten.
Wir diskutieren mögliche Lösungsansätze und Instrumente wie:
* Die in der Schweiz bei Genossenschaften und kommunalen Wohnungsunternehmen praktizierte N+1 Regel, die eine Obergrenze für die Zimmeranzahl in Relation zur Haushaltsgröße setzt. * Eine Wohnraumsteuer, die Wohnflächen z.B. über 50 qm pro Person besteuert. * Kommunale Dienstleistungen wie Umzugsboni, Beratung, Tauschbörsen etc.
Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, den Wohnraum gerechter zu verteilen und dabei soziale wie ökologische Politikziele zu erreichen.
Expert*innen:
Jonas Lage: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Norbert Elias Center for Transformation Design & Research der Europa-Universität Flensburg. Er forscht an der Schnittstelle von Energiewissenschaften, Transformationswissenschaften und Soziologie. Franziska Maschek: SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Leipzig-Land. Sie ist ordentliches Mitglied und stellvertretende Sprecherin im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen und engagiert sich in der SPD-Begleitgruppe „Klimaschutz und Transformation“.
Weitere Informationen:
* Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und später auf unserem YouTube-Kanal hochgeladen. * Es wird eine intensive Publikumsphase geben, in der direkte Fragen an die Politikerin bzw. den Wissenschaftler gestellt werden können. * Hier können Sie sich kostenfrei zu der Veranstaltung anmelden.
Laden Sie gerne auch Ihre Bekannten zu der Veranstaltung ein.